Pilatus verabschiedet sich aus der NLB

Die SG Pilatus spielt im letzten Meisterschaftsspiel gegen den STV Baden ein beachtliches 27:27 (16:17).

Der Punktgewinn verhindert aber nicht, dass die 1. Mannschaft der Spielgemeinschaft in der Saison 2016/17 in der 1. Liga antreten muss.

Nach einer langen Szenerie an Verabschiedungen startete die SG fulminant ins Spiel. Die ersten vier Angriffe fanden allesamt den Weg ins gegnerische Netz, wobei Weingartner in der Startphase mit der gegnerischen Deckung Katz und Maus spielte. Die Folge daraus war ein 4:2 Vorsprung nach fünf Spielminuten, was nochmals leise Hoffnungen im Abstiegskampf weckte. Die Deckung präsentierte sich in der Startphase jedoch alles andere als sattelfest, so dass der STV Baden rasch wieder zum 5:5 egalisieren konnte. Wenig später lag die SG mit 6:7 in Rückstand, nachdem man in einen weiteren Konter der Aargauer gelaufen war. Nach 12 Spielminuten erzielte Gwerder bereits den 8. Treffer für die SGP, da jedoch Bühler/Schläpfer ihr Visier auf der Gegenseite ebenfalls bestens eingestellt hatten, standen auf der Anzeigetafel deren 9 beim Gästeteam. Trat man gegen die Distanzschützen heraus, setzten diese geschickt ihre Kreisläufer Hochtrasser/Stegefelt ein. Nach 16 Minuten ersetzte Cibere den glücklosen Ineichen im Tor, welcher bis dahin lediglich auf eine Quote von 16% kam. In der Folge geriet der Angriffsmotor bei Pilatus ins Stottern und auch in Überzahl brachte Pilatus nicht einmal einen Abschluss aufs Tor. Die Folge daraus war, dass sich die Gäste vom 10:10 in der 15. Minute auf ein 10:13 absetzen konnten. Spätestens dann war allen klar, dass es mit dem Klassenerhalt definitiv nichts mehr wird, da Wädenswil in Winterthur zeitgleich in Führung lag. Offensiv legte das Heimteam dann erfreulicherweise wieder einen Zacken zu und traf mehrfach über Sven Hess. Da man in der Abwehr weiterhin schlecht (gegen die Kreisläufer stand) und keinen Abpraller nach den Paraden von Cibere zu fassen kriegte, kassierte man bis zur 30. Minute bereits deren 17 Gegentreffer. Die Offensivleistung im ersten Umgang mit 16 Treffern durfte sich dagegen durchaus sehen lassen.

Halbzeit zwei begann mit vielen Ungenauigkeiten auf Seiten der SG und auch in Überzahl will der Anschlusstreffer nicht gelingen. Stattdessen zieht Städli in Unterzahl in der Folge auf 16:19 davon. Der Torhüterwechsel von Schoch auf Wyss verfehlte seine Wirkung nicht, da dieser in den ersten sechs Minuten gleich drei freie Bälle von Sven Hess wegnahm. Da das Spielgeschehen nun zunehmend abflachte, konzentrierte man sich in der Folge auf der Tribüne viel mehr auf die Liveticker aus Stans und Siggenthal. Baden machte in der Folge nur das nötigste – dies reichte um die SG weiterhin auf Distanz zu halten – 17:22 nach 43 Minuten. Als Fabio Hess mittels „no look“-Anspiel David Riederer bediente und dieser zum 19:23 traf, schien der Knoten im Pilatus-Offensivspiel wieder geplatzt. Hess mit einer Doublette brachte das Heimteam in der 46. Minute wieder ins Rennen um den Tagessieg und weckte nochmals den Ehrgeiz sämtlicher Protagonisten. Cibere trug im Anschluss mit zahlreichen Paraden dazu bei, dass Pilatus in der 50. Minute durch Studer den 23:23-Ausgleichstreffer erzielen konnte. Eine umstrittene Strafe gegen Hess und ein ebenso umstrittener Siebenmeter sorgten dafür, dass sich Städtli die Führung dank Treffern von Legoll und Kaufmann zurückholte. Pilatus zeigte, trotz des längst feststehenden Abstiegs, Moral und kämpfte vorbildlich weiter. Fabian Studer in seiner typischen Manier und Gwerder im Gegenstoss erzielten den 25:25-Ausgleich. Nun wurde die Gangart ruppiger und Baden beging mehrere harte Fouls in Folge - Pilatus lies aber (wie so oft) den Killerinstinkt etwas vermissen. Studer schaffte 60 Sekunden vor Spielende dann abermals den Ausgleich zum 27:27. Cibere hielt kurz vor Schluss dann auch noch den letzten Abschluss der Gäste. Pilatus lancierte nun den letzten Spielzug, Hess bediente den eingelaufenen Bäni, doch dieser setze seinen Abschluss frei vor Wyss via Boden übers Tor. Das Spiel endete somit mit 27:27 und die SG steigt mit 14 Punkten wieder in die 1. Liga ab. Der letzte Abschluss passte irgendwie zur vergangenen Saison – man war oft nahe dran und trotzdem fehlte am Ende doch einiges um den Klassenerhalt zu schaffen.

An dieser Stelle verabschieden wir Samuel Weingartner, welcher viele Jahre bei der SG Pilatus gespielt hat. Er verlässt uns in Richtung Fortitudo Gossau. Auch Jan Gwerder zieht es in die Ostschweiz - er spielt nächste Saison in der NLA für St. Otmar St. Gallen. Beide Spieler haben bereits im Nachwuchs für die SG gespielt, reiften zu Juniorennationalspielern und gehörten in der vergangenen Saison zu den Leistungsträgern. Im Weiteren wurden Jakub Cibere, Sven Hess und Fabian Studer vom Präsidenten der SGP verabschiedet. Zudem gaben Alain Schumacher, Sandro Bucher und Jan Krummenacher ihre Rücktritte bekannt.  

Die Saisonbilanz fällt mit dem Doppelabstieg beider Aktivmannschaften ernüchternd aus. Nun gilt es im Hinblick auf die kommende Saison eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen, damit man in beiden Ligen um die vordersten Positionen mitmischen kann.  Auf geht’s.

SG Pilatus – STV Baden 27:27 (16:17)

Maihof Luzern. – 125 Zuschauer. – SR: Joss/Quardani

Strafen: 5 x 2 Minuten SGP, 4 x 2 Minuten Baden

Torfolge: 5. (4:2), 10. (6:7), 15. (10:10), 20. (10:13), 25. (13:15), 35. (16:18), 40. (17:21), 45. (19:23), 50. (23:23), 55. (24:25).

SGP: Ineichen (1. – 16./ 2 Paraden) / Cibere (ab 16. / 16 Paraden); Bäni, Gwerder (6/3), Häberli, F. Hess (4/1), S. Hess (5), Riederer (2), Schumacher (1), L. Stadelmann, Studer (5), Weingartner (4), Wipf.

Bemerkungen: SGP ohne Gauschi, Lehmann, Scherer, S. Stadelmann und Vögtli (alle verletzt). 21. Cibere hält Siebenmeter von Kaufmann (10:13), 30. Legoll wirft Siebenmeter an den Pfosten (16:17). 44. Gwerder (18:23) und 57. Weingartner (25:25) scheitern mit Siebenmeter an Wyss.