Den Uri-Stier 25 Minuten aufgehalten

Nun stand sie also an die Cup-Partie gegen den B-Ligisten aus Altdorf. Bis zum Anpfiff wurde auf Seiten der Stadtluzerner gerätselt, mit welcher Startformation die Urner wohl antreten würden.

Würde das Trainerduo Lussi/Obad den Ergänzungsspielern von Anfang an das Vertrauen schenken? Oder, wie vom Coach der Einheimischen erwartet, sogleich mit dem internationalen Rückraum auflaufen? Angesichts des bisher enttäuschenden Saisonverlaufs des KTV nicht überraschend, standen dann zu Beginn sowohl Obad, Koljanin und auch Kasmauskas auf der Platte. Erfreulich oder bedenklich, je nach Sicht der Dinge; sie sollten diese alsbald auch nicht wieder verlassen!

Nachdem der erste Angriff der Borbaner, aufgrund eines Stürmerfouls des Kreisläufers, noch ohne Torerfolg blieb, vergaben die Altdorfer eine erste klare Gelegenheit zur Führung. So war es den Einheimischen vergönnt, den ersten Treffer der Begegnung zu erzielen. Unbeeindruckt von den grossen Namen auf der Gegenseite und angeführt von einem glänzend aufgelegten Mittelmann spielte der Unterklassige sein Spiel und hatte nach elf Minuten gar die Gelegenheit, sich mit drei Längen abzusetzen. Leider blieb diese ungenutzt und es waren die Urner, welche das Spieldiktat an sich rissen und fünf Mal in Folge einnetzten. So schnell wollten die Luzerner sich aber nicht geschlagen geben und kämpften sich mit grossem Effort nochmals heran, was sich im Zwischenresultat von 10 zu 11 nach 25 Minuten niederschlug. Verhängnisvolle Fehler im Angriffsspiel und die individuelle Klasse von Mario Obad, sei es mit wuchtigen und präzisen Würfen bei angezeigtem Zeitspiel oder mit mustergültigen Vorlagen, liessen den Rückstand zum Pausentee auf fünf Tore anwachsen.

Obwohl die Borbaner sich vornahmen, nochmals in alter Frische, weniger fehleranfällig und mit neuem Elan, den zweiten Umgang in Angriff zu nehmen, knüpfte man an die schwachen Schlussminuten der ersten Halbzeit an. Der Gast bedankte sich artig und lenkte die Partie - noch ehe alle der 125 Kiebitze ihren Platz wieder eingenommen hatten - in die von ihm gewünschten Bahnen. Die Vorentscheidung beim Stand von 15 zu 26 war gefallen.

Man schrieb alsdann die 46. Minute, als die beiden kroatischen Rückraumspieler - mit fast exakt diesem Spielanteil - ihren Arbeitstag beendeten und auf der Bank Platz nahmen. In der Folge präsentierte sich den Zuschauern in der Maihofhalle zu Luzern eine ausgeglichene Schlussphase, in welcher der BSV BORBA noch den einen oder anderen schönen Treffer markierte.

Alles in allem zeigten die Leuchtenstädter gegen die zwei Ligen höher engagierten Kontrahenten eine beherzte Leistung, setzten sowohl in Umgang eins als auch zwei sämtliche Feldspieler ein und konnten die Uristiere, eine der Zielsetzungen mehr als erfüllend, zumindest 25 Minuten ärgern. Verbesserungspotenzial (insbesondere im Rückzugsverhalten und Aufbauspiel, trafen doch die Altdorfer zu oft im Gegenstoss) ist, angesichts der verheerenden Phase zu Spielmitte, natürlich durchaus vorhanden. Daran arbeiten können die Borbaner (heissen die Harzlosen nicht Borbasten?) bereits am kommenden Samstag, wenn der HC Kriens zum Derby im Maihof gastiert.

BSV BORBA Luzern (2. Liga) - HC KTV Altdorf (NLB) 23:36 (11:16)

Henseler/Widmer; Bachmann 3, Baumann, Bloch, Gassmann, Häberli 2, Häcki 4, Loosli, Müller 2/1, Probst, Riva, Schnellmann 11/4, Studer 1

Torfolge: 1:0; 6:4 (10.); 8:10 (20.); 10:11 (25); 13:21 (35.); 19:29 (45.); 19:32 (50.)