Cup: Der BSV BORBA Luzern bittet den HC KTV Altdorf aus der NLB zum Tanz!

Nach dem Sieg gegen die SG Magden/Möhlin wartete der BSV BORBA Luzern gespannt auf die Auslosung der ersten Hauptrunde im Schweizer Cup. Insgeheim erhoffte sich die Mannschaft eine Begegnung gegen den, neben den Luzernern, einzig verbliebenen Zweitligisten Unterstrass oder dann doch einen Erstligisten aus der hinteren Tabellenregion, um in der nächsten Runde, und nach einem neuerlichen Coup, die Chancen auf eine wahren Kracher aus der NLA zu erhalten.

Mit dem Handballclub des katholischen Turnvereins aus Altdorf wird die aktuelle Nummer zwei der Innerschweiz die Reise in die Leuchtenstadt antreten, also durchaus auch ein attraktives Los.

Die Handballer aus dem Urner Hauptort werden sich über das Los ihrerseits sicherlich nicht beklagen, entfällt doch einerseits eine lange Reise unter der Woche und treffen sie andererseits auf einen krassen Aussenseiter, was auch anders hätte kommen können, kreuzen doch in derselben Runde die Aargauer NLB-Spitzenteams Suhr/Aarau und Endingen ebenfalls die Klingen. Der HC KTV Altdorf hat eine turbulente und zugleich erfolgreiche jüngere Geschichte hinter sich. In der Spielzeit 2012/2013 stiegen die UriStiere unter dem deutschen (Spieler)Trainer Daniel Brack, notabene Sohn des derzeitigen Schweizer Nationaltrainers Rolf Brack, in die NLA auf. Trotz vieler Tore des wiederum deutschen Dreigestirns Wesseling/Reuter/Piske mussten die Altdorfer hartes Brot kauen und stiegen postwendend und ohne Vollerfolg wieder ab. Die Rehabilitation gelang mit dem starken dritten Rang in der Vorsaison, und obwohl der Start 2015/2016 bisher alles andere als optimal verlief (4 Niederlagen steht nur 1 Sieg gegenüber), wird die Obad/Lussi-Equipe wohl auch heuer in der vorderen Tabellenhälfte mitmischen können.

Der vom 2.Liga-Schiedsrichter Stefan Arnold präsidierte Verein aus dem Urkanton versteht es immer wieder, seine eigenen Akteure auf dem internationalen Transfermarkt optimal und gezielt zu verstärken. Waren es vor wenigen Jahren noch die Deutschen, geben nun die beiden Kroaten Mario Obad (zugleich Spielertrainer) und Marko Koljanin den Ton an. Das Palmarès der beiden Spieler lässt sich, für Schweizer Handballverhältnisse, mehr als sehen. Obad nahm für seine Landesfarben an den Junioren-Europameisterschaften teil, gewann 2003 die Bronzemedaille an der Universiade und 2006 mit "Hrvatska" die silberne Auszeichnung an den Mittelmeerspielen. Seine Handballkarriere führte den Spielmacher nach Bregenz, dann zurück nach Kroatien, wo er mit Nexe Nasice gar im Viertelfinale des EHF-Cups stand, ehe ihn sein Weg über Frankreich (Angers Noyant HBC) nach Altdorf führte. Der 1.95m grosse Linkshänder Marko Koljanin erlernte das Handballspiel in Split, wechselte mit etwas mehr als 20 Jahren zum Spitzenclub Celje (auch er schaffte mit seinem Team die Qualifikation für ein Europacup-Viertelfinale) und war danach einige Jahre in Frankreich tätig. Auf diese Saison hin wechselte schliesslich der 65-fache litauische Internationale Marius Kasmauskas zu den anderen Gelb-Schwarzen und komplettiert so den schlagkräftigen, internationalen Rückraum der Urner.

Und selbst ohne diese Top-Shots, verfügt ein NLB-Kader zweifelsohne über die Qualität einer 2.Liga-Equipe klar die Grenzen aufzeigen zu können. Also ein klarer Fall von David gegen Goliath. Aber wie war das noch genau mit dieser Schleuder??? Die Borbaner sind gespannt und freuen sich auf die Begegnung vom kommenden Mittwoch um 20.30 Uhr in der Maihofhalle zu Luzern.