Einen Jass klopfen

Jassen ist bekanntlich des Schweizers liebstes Kartenspiel. In der Form des Schiebers duellieren sich dabei zwei Teams à zwei Spieler, welche mit jeweils neun Karten versuchen, möglichst viele Punkte zu erringen und den Sieg davon zu tragen. Die Herausforderung, Parallelen zwischen dem Jassen und dem Handballspiel aufzuzeigen, soll in diesem Kurzbericht angegangen werden.

Vor Wochenfrist trafen die Borbaner in Muri an und erwarteten vergangenen Samstag die SG Zurzibiet-Endingen. Für einmal waren auch praktisch alle Luzerner mit weissen Socken ausgerüstet und wollten alles daran setzen, sich die Rüebli-Torte nach den Partien so richtig schmecken zu lassen.

Die Karten wurden zunächst in der Bachmatten zu Muri gemischt. Wie sich herausstellen sollte, hatten beide Kontrahenten nicht das Wunschblatt gezogen und vermissten in ihren Reihen den einen oder anderen Trumpf. Abwechslungsweise ging ein Stich an die Hausherren und dann wieder einer an die Gäste; da die für einmal in rot angetretenen Leuchtenstädter aber im Gegensatz zu den Murianern nicht weisen konnten, waren es Letztgenannte, welche bis zur letzten Karte in Front lagen. Es war dann dem Luzerner Linksaussen vergönnt, doch noch ein Ass aus dem Ärmel zu zaubern und für das knappstmögliche aller Ergebnisse (also 79 zu 78 bzw. 29 zu 28) zu sorgen.

Grimmig blickte der Übungsleiter – nach dem Verteilen der Karten im Duell gegen die Zurzibieter – zu Göpf Egg (oder war es Abderhalden Jörg?). Ein erster Blick ins eigene Blatt verhiess nicht viel Gutes; zu allem Überfluss wurde "geschoben" und der BSV BORBA musste einen Trumpf bestimmen, obwohl er weder von den Schilten oder den Schellen noch von den Eicheln oder den Rosen sämtliche der drei höchsten Trümpfe (also Trump-Buur, Nell und Ass) in den Fingern hielt. Als wäre dies noch nicht genug, mussten die Spielregeln in Windeseile auch noch den Deutschen Mitspielern beigebracht werden, welche ihre Sache alsdann "erstaunlich" gut machen sollten. Die ersten paar Stiche vermochten noch keine Entscheidung herbeizuführen. Wohl weil die Aargauer ihren Taktik-Fuchs zur HSG Siggenthal abstellten, bemerkten sie den Unterzug der Borbaner nicht und rutschten damit vollends ins Verderben. Zwar konnte kein Match auf der Schiefertafel gutgeschrieben werden, doch es resultierte immerhin ein ungefährdeter Erfolg.

Und zum Schluss noch dies: Der gute Jasser kann auch mit suboptimalen Karten etwas anfangen. In diesem Sinne: Stöck, Wyys, Stich und bis bald am Jasstisch, ähhh der Handballhalle.

 

TV Muri 2 - BSV Borba Luzern 28:29 (16:15)

Mühlebach; Amacher 3, Bachmann 3/2, Böcklin 4, Deschwanden 3, Eitlinger, Häberli 1, Hermann 7, Muff 7, Müller T. 1

 

BSV BORBA Luzern - SG Zurzibiet-Endigen 36:24 (18:12)

Mühlebach, Rast; Amacher 5, Bachmann 5, Deschwanden 4, Häberli 3, Klimant 4, Muff 6, Müller T. 6, Stojan 3